Nach Picasso. Auf Spurensuche in der jungen österreichischen Kunst. Eva Riebler-Übleis

Eva Riebler-ܜbleis
Nach Picasso

10.05 - 27.09.2015 Forum Frohner, Krems/Stein

Mit Pablo Picasso hat diese Ausstellung junger Künstler auf den ersten Blick wenig zu tun. Er wirkte nicht unmittelbar auf nachfolgende Generationen und trotzdem war er Wegbereiter. Bei manchen, wie bei Christian Ludwig Attersee oder Adolf Frohner, ist dies präsent. Picassos zahlreiche malerischen Experimente zwischen Figur und Abstraktion, seine oft augenzwinkernde Darstellung von Skulpturen finden wir natürlich ebenso bei Miro u. a.

Malereien und Skulpturen, aber auch Fotografien, Installationen und Videoarbeiten von insgesamt 23 Künstlerinnen und Künstlern sind im Forum ausgestellt, einige Werke entstanden thematisch in Ahnlehnung an diese Titelgebung oder als Hommage an Picasso – z. B. die eigens für die Ausstellung verfertigte/ausgestopfte kubistischen Katzenskulptur („Pikatzo“) von Deborah Sengl, die fotografischen Collagen von Nina Rike Spinger und Gabi Trinkaus oder die äußerst gelungene animierte Videohommage von Michaela Konrad.

Die Arbeiten der KünstlerInnen sind vielfältig und zeigen zerlegte Landschaften/ Alfons Pressnitz, zarte Papierarbeiten/ Iris Christine Aue oder gemalte Gaukler, Clowns oder Ritter im Harnisch und andere nostalgisch skurrile Versatzstücken aus Zirkus und Jahrmarktattraktion – zu sehen im Titelmotiv der Ausstellung „Fig. 1 Gudrun) von Bernhard Buhmann. Christian. Bazant-Hegemark spielt in seinem malerischen Werk dagegen mit dem Gegensatz zwischen klaren, geometrischen Zeichen und weichen Körperformen. Das Pferd in der Arbeit „Triumph“ lässt an Tierdarstellungen Picassos denken.

Von Picasso selbst ist kein Werk dabei, allerdings als Start in die Ausstellung, neben dem Eingang hängt ein Portrait von ihm, gemalt von Adolf Frohner.

Auf alle Fälle eine kleine, feine Ausstellung! Facetten- und ideenreich!

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