Neue Musik / RAMON LAZKANO: Piano Works

Peter Kaiser

RAMON LAZKANO
Piano Works

Alfonso Gómez, Klavier; Bilbao Symphony Orchestra u.a.
KAIROS 2019 (0015041KAI)

Die Positionierung einer (fast) reinen Klaviermusik-CD in klassischer Aufführungspraxis erfordert einiges an Selbstvertrauen. Vieles - man ist verlockt zu sagen: Alles! - ist hierin schon versucht worden; bei Vielem, wie der Sonatenform, der seriellen Musik usw. scheint das letzte Wort gesprochen.

Vier Stücke, mit je maximal einer Viertelstunde, und sechs ganz kurze Stücke. Das ist das Angebot des baskischen Komponisten Ramon Lazkano (*1968) an die Hörerin, den Hörer.

MIt Polyrhythmen und Resonanzen umschreibt J. L. Besada im Beiheft die bestimmenden Tendenzen der Kompositionsweise Lazkanos und spricht von: "… virtuose(r) Helligkeit dieser kurzlebigen Ergüsse … , die, kaum als Wege und Tänze gezeichnet, die Geste erschöpfen, indem sie den Klang hängen lassen." Und so bleibt der postmoderne Gestus des Unfertigen und weist die Werke als zum

Ausklang des 20. Jahrhunderts gehörend aus. (Das Lied des 21., das Neue Lied, scheint seine Stimme noch nicht gefunden zu haben…) Hörenswert und eine Bereicherung sind diese Kommentare und Resonanzen allemal.

Alfonso Gómez stellt diese musikalischen Aphorismen ist rechte Licht.

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