Stein / Etcetera 89 / Lyrik / Petra Ganglbauer: Vier Gedichte

1 Der Asphalt auf den Blüten
Betoniert Gras & Sterne zu.
Der ewige Krieg wandelt
Auf Steinen.

2 Nicht spurlos,
Die abhängigen Pflanzen
Und Tiere, verschwinden
Sie, ausgeschöpft und finster
Ganz im Schlaf, im Stein,
Als ob die Hälfte der Zeit aus-
Gelaufen wäre.

3 Angesichts der Selbstvergessenheit
Ist das Vergehen:
Kopf /Stück aus Mauern,
Denkschotter & Thesensand.
(Geröll aus Endzeitlichem!)

4 Und ich als verletzlicher Stein,
Als Schnecke und Korn,
Als Flugfähiges,
Rindenstück,
weich, rosa:
Noli me tangere!

 

Petra Ganglbauer
Geb. 1958 in Graz. Lebt in Wien und im Burgenland. Autorin, Radiokünstlerin, Schreibpädagogin. Von 2013 bis 2019 Präsidention der Grazer Autorinnen Autorenversammlung Präsidentin des Berufsverbandes Österreichischer SchreibpädagogInnen Lyrik, Prosa- Essayveröffentlichungen. Jüngste Veröffentlichungen: Die Tiefe der Zeit, Bibliothek der Provinz 2021