62/Angst, Furcht und Schrecken/Lyrik: Mario Kern: Die Ruhe vor dem Sturm

Mario Kern
Die Ruhe vor dem Sturm

Die Vögel verlassen den Himmel
und die Wipfel wankender Bäume,
der laute Tag verebbt in leisem Donner,
die Wolken sind schwer geworden…
Bald wird der Sturm beginnen,
aber noch ist alles friedlich,
noch bellen vereinzelt die Hunde,
noch zwitschert es von niederen Ästen…
Zu Mittag ist es Nacht geworden
und Blitze erleuchten das Dunkel,
sie verlieren sich in der Weite
und Donner durchsägt die bleierne Stille…
Bald wird der Sturm beginnen,
aber noch ist alles friedlich,
noch spielen die Blitze
wie lachende Kinder ein finsteres Spiel…

 


Mario Kern Geb. 1978, wohnt in St. Pölten. Hauptberuflich journalistisch/ redaktionell in der NÖN tätig. Verfasst vorwiegend Lyrik und das seit seinem 18. Lebensjahr. Mit 21 hatte er seine erste Lesung auf einem alten Gehöft in Norwegen, wenig später die erste auf heimatlichem Boden. Insgesamt führten ihn bisher rund 30 Lesungen nach Wien, in die Steiermark, ins Pielachtal, nach Herzogenburg und selbstverständlich immer wieder nach St. Pölten, wo er u.a. das Cinema Paradiso, das Rathaus, das Stadtmuseum, die Bühne im Hof, die Evangelische Kirche, den Dom, frei:raum und den Sonnenpark „besprochen“ hat. Bisherige Publikationen: Lyrikband „Traumverwoben“ (Luna, 2006), zahlreiche Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften.