13. Philosophicum Lech: 2. Tag - Elisabeth von Samsonow - Part 5. E. Riebler

 

 

 

 

 

 

Eva Riebler
VOM HIMMEL ZUR HÖLLE

 

13. Philosophicum Lech 2009
Vom Zauber des Schönen.
Reiz, Begehren und Zerstörung.

Neue Kirche, Lech am Arlberg, Vorarlberg
16. – 20.09.09

 

2. Tag – Part 5
18. 9. 09, 11 Uhr

 

Vortrag von Elisabeth von Samsonow (Wien):
From Helena to hell. Hel, Hellas, Hulda, Holle, Hölle.
Innerhalb der Triade von Leben, Schönheit und Tod.

 

 

 

Elisabeth von Samsonow, Künstlerin und Professorin für Philosophische und historische Anthropologie der Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien. Hg. „Sex-Politik“ 2000, „Anti-Elektra“ 2007.

 

 

Prof. Kreuzer aus Oldenburg reflektierte im vorhergehenden Vortrag wissenschaftlich korrekt nach streng philosophisch, sprachlich-semantischen Kriterien, während E. v. Samsonow weitaus erfrischender in Inhalt und Vortrag die etymologischen Begriffe teilweise in Assoziationsketten aneinander knüpfte.
„Wer nicht wagt …“, rechtfertigte sie ihr nach strengen Kriterien unwissenschaftliches Tun.

 

Dass es gar nicht so unwissenschaftlich ist, zeugt ihr strenger Aufbau und ihre Ableitung aus der griechischen Mythologie: 1. Kapitel: Die Schönheitskonkurrenz. Paris kürt Aphrodite zur Schönsten und darf die schöne Helena, der Inbegriff an Schönheit, rauben. Dies zeugt von der Verbindung Venus und Mars, Kampf um die Schöne und Sensibilisierung für DIE Schöne und somit für die Industrie der Verschönerung, sprich Kosmetikindustrie. Das zweite Kapitel: Die Phantom Queen erläutert die Verdoppelung, einerseits gibt es Helena physisch in Ägypten und phantomhaft als Wolkengebilde in Troja. Im dritten Kapitel wird die Wieder-Auffindung der Helena im Hades, in der Tiefe der Erde im Faust II durch den Gang zu den Müttern und in Hofmannsthals „Die Bergwerke zu Falun“ mit Schwerpunkt Jungfräulichkeit geschildert und auf die Doppelnatur hingewiesen. Die Frau als Mutter oder Jungfrau und als dritte Natur als dämonisches Wesen, das zu Liebesglut und Kampfeswut (Kriegergöttinnen Boudica und Andraste) anstiftet.

Die Conclusio im vierten Kapitel: Metaphysik und „Infraphysik“ verdeutlicht, dass der Schwerpunkt im Kern der Sache, im Erdinneren, in der Hölle liege. Das Höllische und seine Entmythologisierung sollte nach Meinung der Vortragenden zukünftiger Schwerpunkt der Forschung sein.

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