Der Wettbewerb

LitArena VII Wettbewerbsbericht 2015

Das 7. Jugendheft der LitGes „etcetera“ LitArena VII wurde im Okt 2015 im Cinema Paradiso St. P. präsentiert.

Nach der Lesung der Siegertexte von Sarah Rinderer, 1. Preis; Constantin Schwab, 2. Preis las Annemarie Andre, 3. Preis. Die Juroren waren ÖDA Obfrau und HG der Dialektzeitschrift „morgensten“ El Awadalla und die Autorin und Veranstalterin der Soundspaziergänge Eva Schörkhuber sowie die Redakteurin des Heftes Bibliotheksbereichsleiterin Cornelia Stahl.

Dieses Jahr ist die Ausschreibung zum Literaturbewerb für AutorInnen unter 27 bis 15.6.17 terminisiert.
Die Preisverleihung wird im Rahmen des Blätterwirbels in der Landesbibliothek im Regierungsviertel 3109 St.P. am 10.10.17 um 19 Uhr stattfinden.
 
Die Jurorinnen sind noch geheim! Das Preisgeld von insges. 1000. Euro wurde vom Land NÖ gestiftet und harrt der drei SiegerInnen.

Wettbewerbsbericht 2015

LitArena - der alle zwei Jahre stattfindende deutschsprachige
Literaturwettbewerb der LitGes.
Cornelia Stahl ist 2015 Initiatorin
und Redakteurin des Heftes etcetera LitArena 7,
des Wettbewerbes
für Autoren und Autorinnen unter 27 Jahren.
Die Einsendungen erfolgten anonym.

Auseinandergesetzt mit den Prosatexten haben sich in diesem Jahr die Autorin und Veranstalterin der Soundspaziergänge Eva Schörkhuber sowie die als Dialektautorin bekannt gewordene El Awadalla. Überraschend war für mich, dass gesellschaftlich brisante Themen wenig Eingang fanden in die literarischen Arbeiten. Was Eva Schörkhuber als Zeitgenosinnenschaft bezeichnet, vermisste ich in den Texten der Generation Y. Jedoch überzeugten künstlerisch und literarisch entworfene Arbeiten. Überragend in seiner Qualität überzeugte der Text von Sarah Rinderer (1.Platz):„Das Blinken der Windräder von Paris“, der den Bogen spannt zwischem Vergangenheit und Gegenwart, dem Leben eines Ehepaares zwischen Erinnerung und Jetztzeit. In Sequenzen, die einem Film entlehnt sein könnten, geht es im Nachtzug nach Paris auf eine Reise, die Erinerungen wach ruft.  Behutsam nähern wir uns abschnittweise der Gegenwart, die auf verstaubten Filmrollen rekonstruiert wird. Wie ein Resümee, liest sich das Ende des Textes: „Das Meer, auf das man immer so sehnsüchtig geblickt hat, ist am Ende doch nur ein Faltenwurf des immer gleichen Leintuchs“.

Dem Genre Film widmete sich der Text von Constantin Schwab (2.Platz): Der weite Weg ins Licht, der den Traum von einem besseren Leben, vor und nach dem Krieg, thematisiert und am Schluss resümiert, dass Überleben allein nicht reicht, dass es zu wenig sei, und vom Neuanfang nach all den Jahren. Der Text Strahlentherapie von Lukas Lengersdorff nimmt uns mit auf eine imagnierte Reise durch das Weltall, gewährt den Blick von einer Kapsel aus und fokussiert die Wahrnehmung auf wenige Details. In Lichtimpulse zerlegte Buchstaben ermöglichen dem Protagonisten, erneut Kontakt mit der Erde aufzunehmen. Annemarie Andre überzeugte in Wasserratten  mit einer bildreichen Sprache und einer grotesken Szenengestaltung. Sie errang den 3.Platz. Phantasie und ein Gespür für Sprachspielereien bewies Philipp Kampa im Text In die Gegend. Skizze. Der Leser folgt den Beobachtungen des Autors. Dabei fährt er nicht nach irgendwo, sondern bleibt im scheinbar banalen Alltag, übt sich in Draufsichten und enfaltet vor uns einen Perspektivenwechsel, der Überraschendes zu Tage fördert.

Cornelia Stahl, Red. „etcetera“

LitArena VI Wettbewerbsbericht

Die LitGes präsentierte das 6. LitArena-Heft im Cinema Paradiso. Wettbewerbsbericht

Am 23.10.2013 war es wieder soweit!

Die drei Preisträger des deutschsprachigen Literaturwettbewerbes für AutorInnen unter 27 wurden vorgestellt. Seit 2003 gibt es alle zwei Jahre diesen internationalen Bewerb, geleitet vom Redakteur und Autor Thomas Havlik und gesponsert vom Land NÖ.

Diese Mal waren zwei Preisträger aus NÖ und einer aus Wien. Sie präsentierten auf der Bühne vor Publikum und den fünf Juroren ihre preisgekrönten Texte. Die LitGes bietet den Jungliteraten mit der Veröffentlichung im 53. Heft „etcetera- LitArena 6“ eine öffentliche Plattform.

Auseinandergesetzt mit den anonymisierten Prosaarbeiten haben sich in diesem Jahr die Übersetzerin, Literaturkritikerin und Mitherausgeberin der Kolik Karin Fleischanderl, der Verleger Ralph Klever, der Autor und Co-Herausgeber des Magazins  Buchkultur Nils Jensen, der Autor und Performancekünstler Robert Prosser sowie der Autor und Soundpoet Thomas Havlik.

Wohltuend Abstand zu biografischen Tendenzen nimmt die surrealistische Komposition "Schutt" von Mario Wurmitzer, in der, hin und her schwingend zwischen grotesk-witzigen und hintergründig-realen Motiven, nicht nur die Biergläser auf das Ende der Schulzeit gehoben werden, sondern gleich das gesamte Schulgebäude und mit ihm das so genannte Bildungssystem niedergebrannt wird. Wie bei einem Gedicht lodert dabei zwischen den Zeilen etwas heraus, das über die reine Handlung hinausgeht. Und zwar so, dass "die Flammen", welche, wie es im Text heißt, "Pauls Mund öffneten", in einem unverkrampften Ton ihr literarisch überzeugendes Brennmaterial finden.

Einen authentischen Sound mit hohem Wirkungsgrad entwickelt auch die Arbeit "Seralin" von Denise Kamschal, in der sie mit viel Gespür für die Tiefenschärfe ihres Erzählcharakters ungewöhnliche Polaroids aus dem Lebensfilm der sterbenden Hauptfigur ausleuchtet. Zwusch! Das Aufbrechen gewohnter Prosa-Architekturen aus "Anfang, Mitte und Schluss" funktioniert dabei ebenso, wie das Spiel mit der Erwartungshaltung des Lesers: subtile Kniffe wie das Offenhalten der Frage, ob es sich beim Subjekt um ein "Er" oder um eine "Sie" handelt, werden in gekonnter Beiläufigkeit eingesetzt, der es nicht um oberflächlichen Selbstzweck geht.

Formal geschickt konstruiert und mit spürbarem Willen zum sprachlichen Ausdruck ist der Text "Die Schafweide" von Johannes Milchram geschrieben, in dessen Angelpunkt ein Perspektivenwechsel zwischen innerem und äußerem Erleben steht. Interresanterweise definiert dieses Switchen jedoch nicht - nur - der Gegensatz zwischen äußerer Handlung und innerem Monolog eines Protagonisten, vielmehr handelt es sich um verschiedene, ineinander geschachtelte Stränge: der eine aus der Sicht eines Schafbocks, der andere, buchstäblich in ihm, durch die Augen eines Saugwurms in seinem Darm. Das erzeugt fast parabelhafte Bilder.

Die Jury und die Preisträger des diesjährigen Wettbewerbes

Die Jury und die Preisträger der LitArena 6.

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1. Platz: Mario Wurmitzer 2. Platz: Denise Kamschal    3. Platz: Johannes Milchram

 

Der Mittwoch ist LitGes-Tag: Nächsten Mittwoch den 30.10. um 19 Uhr ist österreichweit der Tagebuchtag. Die LitGes hat den Autor Klaus Ebner aus Wien zu einer Lesung seiner Reisetagebücher in die Buchhandlung SCHUBERT, Wienerstr. 6 St.P. eingeladen. Ein Tagebuch in Leder gebunden wird verlost. Freier Eintritt, Musik von & mit Kurt Obermair und Jasmine Piruz.

Und am 1. Mittwoch im November ist um 18 Uhr jour-fixe, eine Schreibwerkstätte für alle Interessierten, in der EDER-Lounge am Bahnhof St. Pölten.

Preisträger der LitGes LitArena

2023 LitArena 10
1. Platz: Lea Menges
2. Platz: Sascha Bruch
3. Platz: Leonie Groihofer

4. Platz: Laura Hybner

 

2021 LitArena 9
1. Platz: Helene Proißl
2. Platz: Tristan Weihs
3. Platz: Bernadette Sarman

2017 LitArena 8
1. Platz: Zarah Weiss
2. Platz: Katharina J. Ferner
3. Platz: Anna Stern

2015 LitArena 7
1. Platz: Sarah Rinderer
2. Platz: Constantin Schwab
3. Platz: Annemarie Andre

2013 LitArena 6
1. Platz: Mario Wurmitzer
2. Platz: Denise Kamschal
3. Platz: Johannes Milchram

2011 LitArena 5
1. Platz: Jessica Lind
2. Platz: Daniel Zipfel
3. Platz: Stefanie Schweins

2009 LitArena 4
1. Platz: Paula Fürstenberg
2. Platz: Franziska Walther
3. Platz: Pyotr Magnus Nedov

2007 LitArena 3
1. Platz: Katharina Bendixen
2. Platz: Nelia Dorscheid
3. Platz: Philip Weiss

2005 LitArena 2
1. Platz: Konrad Roenne
2. Platz: Martina Wadl
3. Platz: Wiebke Eymess

2003 LitArena 1
1. Platz: Bernadette Schiefer
2. Platz: Gregor Runges
3. Platz: Milena Michiko Flasar