Liebe Widersacher!

Wer ist Ihr Gegner? Haben Sie einen alten Widersacher oder sich bereits einen neuen zugelegt? Wie oft wechseln Sie ihren Gegner? Wachsen Sie an ihrem Gegner oder er an Ihnen? Ein ewiges Kräftemessen, das vielleicht zeitraubend sein mag, jedoch Erfahrungen bringt und Ideen oder Energien freizusetzen vermag! Wie schön ist es, keinen Widersacher zu haben, Lorbeeren zu ernten und auf der faulen Haut zu liegen! Jedoch, der sich wehrt, will vielleicht nicht in ein Schema gepresst werden, nicht reagieren, wie man von ihm erwartet, größer oder wichtiger als jemand Bestimmter sein. Der sich am Widersacher reibt, wird vielleicht auffallen und erkannt werden, was noch nicht heißen mag, dass er anerkannt wird. Je sparsamer sich jemand widersetzt, desto länger wurstelt er im Verborgenen und schüttet sich im Krebsgang mit eigenen Sekreten oder Exkrementen zu.
Kälte, Hunger, Durst, Tod und Trauer waren stets Herausforderung und Widersacher, die uns zu Forschung und Leistung trieben!
Es ist doch so: Auch als Literat reift man nicht nur im Verborgenen, nicht nur an der unterschiedlichen Assoziationskraft der Sprache, sondern auch am mehr oder weniger siegreich geleisteten Widerstand!
Ich hab es am eigenen Gedicht-Leib erfahren! Kreativität beginnt erst nach der Überwindung des eigenen Schweinehundes!
Was Sie haben keinen? Seien Sie nicht faul und suchen Sie sich einen!

Eva Riebler
Hsg.