Am Beispiel der Kohlrabi

Eva Riebler

BürgerInnentheater im Landestheater Nö/Leiner Abrisshaus 12.5.23

Am Beispiel der Kohlrabi

Wie können wir die Erde reparieren?

 

 

Projekt von Nehle Dick/Inszenierung, Julia Engelmayer/Dramaturgie und 40  BürgerInnen

Das Gemüse ist intelligenter und weitsichtiger als die Menschen!

Das Landestheater hat sich mit Nehle Dick ein positives Stück gewünscht. Wie schaut es in 200 Jahren mit uns Menschen aus?

Werden wir weiterhin Raubbau und Klimasünden betreiben? Diese Frage stellt sich Nehle Dick nicht, denn von Vornherein ist das rosarote Licht als positiver Schleier ausgebreitet! Das macht den Inhalt des Stückes so unglaubwürdig und eine starke Performance den Schauspielerinnen so schwer!

Gerade die Stadt St. Pölten ist Meister im Bodenversiegeln und Bäume sterben lassen – der Apell tut not! Aber ein Hilfe-Schrei ist angebracht und nicht ein unglaubwürdiger Blick in das Jahr 2223,  in dem der Boden geschätzt, als Ressource erkannt und keine Zäune notwendig sind!

Eine sehr wichtige Thematik, das hat Nehle Dick mit den BürgerInnen erkannt und profimäßig dramatisiert, jedoch käme auch die sofortige Umsetzung in St.P. zu spät!

Wir können die Löcher der 17 ausgerissenen Alleebäumchen auf der Promenade- dem historischen Stadtring – bestaunen und immer noch auf die 17 vor Jahren geplanten und eingereichten Bäume in der neu gestalteten/betonierten/versiegelten Kremsergasse warten.

Vielleicht hätte das Bürgertheater diese Problematik vor 11 Jahren in ihrem ersten Stück „Aufgleisen“ wehement in Angriff nehmen sollen! So stark wie ihr Gestaltungswille und ihr schauspielerisches Können ist, hätte es vielleicht damals ein kleines Umdenken eingeleitet!

Nun können wir ja ein paar Betonkisterl zu den Bäumchen-Kisterln am Rathausplatz und auf dem versiegelten Domplatz stellen und Kohlrabi, Karotten oder - bei der Hitze vor allem schattenspendende Stangenbohnen - pflanzen! Hoffentlich hupft kein Regenwurm aus dem engen Kistel, denn dann verglüht er gnadenlos auf den Plätzen St. Pöltens!

 

Eva Riebler

Trägerin des Ehrenzeichens der Stadt St.P.

 

 

 

 

 

Makedonissimo – Very Macedonian mit dem Tonkünstler- Orchester NÖ unter Yutaka Sado

 

Crossover-Konzerte mit den Tonkünstlern NÖ sind immer ein Geheimtipp. Jedesmal auf Grund der Gäste, die selten oder nie mit einem so großen Ensemble an klassischen Instrumentalisten auf der Bühne stehen, ergeben sich  spontane Momente, die die Lust am Musizieren spürbar machen!

So auch diesmal! Der nordmakedonische Pianist und Sänger Simon Trpceski hat ein interessantes Mixed-Oeuvre aus rumänischer und makedonischer klassischer und Volks-Musik zusammengestellt. Den freien jazzigen Rhythmen zugetan und dem Feuer des Bodenständigen, ergab es ein furioses Klangerlebnis!

Man freut sich auf das nächste Crossover mit dem NTO Dirigenten Lorenz C. Aichner am Donnerstag 27.4. 23 mit Herbert Pixners „Symphonic Alps“!

 

 

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