Michael Clark Company: come, been and gone. Rez.: Eva Riebler

Eva Riebler
Schaumgebremst

 

Michael Clark Company: come, been and gone
Festspielhaus St. Pölten, großer Saal
04.05.13, 19.30 Uhr
Österreich-Premiere
Choreografie: Michael Clark
Tanz: Harry Alexander, Melissa Hetherington, Oxana Panchenko,
Jonathan Ollivier, Benjamin Warbis, Simon Williams
Dauer: 90 Min., inkl. Pause

Michael Clark brachte diese Produktion 2009 bei der Biennale in Venedig zur Uraufführung und entwickelte sie ständig weiter. Er war bei der Londoner Royal Ballet School das enfant terrible, das sich für Rock und Punk und gegen die Tradition oder akademische Starre entschied. Seinen Tänzern und Tänzerinnen sieht man genauso die klassische Ausbildung an, die mit zeitgenössischem Tanz verbunden wird. Neu ist, wie im an die Vorstellung anschließenden Gespräch erwähnt wurde, dass die männlichen oder weiblichen Tänzer zeitweise die Rollen tauschen. Dies ergibt eine geringere Fixierung auf den Part, auf die jeweilige Rolle und geht Richtung Gesamtkunstwerk. Seine Choreografien widmet er Popgrößen der 70er oder 80er Jahre. So ist es im ersten Teil bei der 2005 wiederaufgenommenen Produktion aus 1986 SWAP Bruce Gilbert & der Punkband Wire und im zweiten Teil David Bowie der Held der Leinwand und der Musik. Sein Song „Heroes“ wurde sehr traditionell, schaumgebremst und machomäßig interpretiert. Dem Glamour in hautengen Glanz-Kostümen wurde zur Genüge gehuldigt. Natürlich passt dies zu Popgrößen und bringt dem Musik-Idol David Bowie eine weitere heroische Würdigung.

Jedenfalls waren die Tänzer und Tänzerinnen hervorragend variationsreich, auch wenn sie starre Gesichter tragen mussten und wenig Handlungsstränge ausführen durften.

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