Ronja Räubertochter: Astrid Lindgren. Rez.: Ursula Nuss

Ursula Nuss
SOZIALKRITISCHES FÜR KINDER

 

RONJA RÄUBERTOCHTER
Astrid Lindgren

In einer Bearbeitung von Barbara Hass
Landestheater Niederösterreich, Großes Haus
Premiere: 26.11.2011, 16 Uhr
Regie: Dora Schneider
Bühne: Silke Fischer
Kostüme: Christian Weißenberger
Musik: Thomas Richter
Dramaturgie: Rupert Klima
Mit:
Ulrike Sophie Rindermann, Rainer Doppler,
Christine Jirku, Othmar Schratt,
Stefan Wilde, Helmut Wiesinger, Katharina von Harsdorf, Klaus Haberl,
Gregor Fürnweger, Elisabeth Luger, Paul Goga.
Dauer: 2 Stunden inklusive Pause. Pause nach 1 Stunde

Ronja Räubertochter, basierend auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Astrid Lindgren, aus dem Jahr 1981, ist ein liebevoll inszenierter Räuberschwank für Kinder ab 6 Jahren.

Ronja wächst mitten im Mattiswald, zwischen Graugnomen, Wilddruden und Rumpelwichten mit ihren Eltern Mattis und Lovis und deren raubeinigen, aber liebenswerten Räuberbande auf der Mattisburg auf. Sie ist der ganze Stolz ihres Vaters und der gesamten Sippe.

Als sie alt genug ist, um die Welt außerhalb der Burg zu entdecken, trifft sie auf den gleichaltrigen Birk, der der Sohn des verfeindeten Räuberhauptmanns Borka und seiner Frau Undis ist. Bald ist der Wald ihre zweite Heimat. Gemeinsam helfen sie sich auf ihren Streifzügen aus brenzligen Situationen und es entwickelt sich rasch eine tiefe Freundschaft, sehr zum Ärger ihrer beider Eltern.

Als jedoch Mattis Birk gefangen nimmt, um die Borkas zum Auszug aus dem, von der Mattisburg durch einen Blitzschlag getrennten Gebäudeteil, zu zwingen, begehrt Ronja auf und begibt sich freiwillig in die Hände der Borkas. Der Konflikt zwischen den beiden Banden eskaliert und Ronja und Birk beschließen gemeinsam in eine Höhle im Wald zu ziehen. Die Sehnsucht nach seiner Tochter bewegt Mattis schließlich nach Ronja zu suchen und auch letztendlich den Konflikt mit den verfeindeten Borkas zu lösen.

Weit geöffnete Kinderaugen und vor Spannung gebannte Gesichter lassen einem die anfängliche Scheu, als Erwachsener eine Kindertheaterproduktion bewerten zu müssen, bald vergessen, denn die Bühnenumsetzung punktet nicht nur bei den Kleinen, sondern ringt auch den Erwachsenen so manchen Lacher ab.

Die poetische, romantische Geschichte über Freundschaft, Toleranz, Mut und Sich-Vertragen besticht durch seine exzellenten Darsteller, deren auffallende Freude am Spiel sich auf das junge Publikum überträgt.
Positiv hervorzuheben sind auch die detaillierte Ausstattung sowie die ins Ohr gehende musikalische Untermalung.

Ein besonderer Bonus ist, statt dem üblichen Programm, ein Papiertheater, mit dem man, sobald man es zusammen gebaut und alle Figuren aufgestellt hat, die Geschichte von Ronja und Birk nachspielen oder neue Abenteuer erfinden kann.

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