Festspielhaus St. Pölten, Neujahrskonzert, Rez.: Eva Riebler-Übleis

Eva Riebler-Übleis
Wieso man nach dem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker noch das Neujahrskonzert des Tonkünstler-Orchesters NÖ anhören kann

Neujahrskonzert 1.1. 2015, 19.30 Festspielhaus St. Pölten, Gr. Haus
Tonkünstler Orchester NÖ
Bernarda Bobro  Sopran
Alfred Eschwé  Dirigent

Das in St. Pöltens Festspielhaus präsentierte Neujahrskonzert unter Alfred Eschwé ist das erste von ca. 12 Aufführungen und wird von der Sopranistin Bernarda Bobro, die Strauß-Ouvertüren neben italienischen Arien und Operetten als Lieblingsrepertoire angibt, gesanglich getragen.

Sie war bis 2005 fünf Jahre an der Volksoper tätig und ist nun als freiberufliche Sängerin von Hamburg bis Neapel engagiert und von den Salzburger Festspielen bis zu den Bregenzer Festspielen unterwegs. Ihr zartes Timbre und ihr einfühlsamer jubelnder (Das Gretchen vor dem Spiegel aus “Faust“ von Charles Gounod sowie die Norina in „So ancho io la virtú“ aus „Don Pasquale“ von Gaetano Donizetti) oder spitzbübisch spöttischer Vortrag (Carl Millöcker „Höchste Lust und tiefstes Leid“) passte wie der emanzipierte strengere Ton bei Joh. Strauss „Was mir der  Zufall gab aus „eine Nacht in Venedig“ zum Inhalt der jeweiligen Arien. - Hier sei ein Dank an den Programmgestalter Alexander Moore, ausgesprochen, der die Textpassagen auch in deutscher Übersetzung ins Programmheft des Abends drucken ließ! –

Alfred Eschwé ist als begeisterter wie begeisternder Dirigent bekannt und kam mit seiner launigen Moderation bestens an!.Das Lächeln, die gut gewählten Zwischentexte und Informationen zur Stückauswahl und deren Inhalte sowie die Hinwendung zum Publikum, nicht nur bei der Anweisung zu dem rhythmischen Klatschen der Zuhörerschaft, waren ein wichtiges Element des Konzertes und schweißten Musikstücke wie Publikum und Interpreten zusammen.

Ein sehr schwungvolles Konzert! Ein hervorragender Auftakt für ein Neues Jahr im Festspielhaus!

LitGes, im Jänner 2015

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