Festwochen Gmunden 29. 7. 2015; Der ewige Gatte nach F. M. Dostojewski; Rez.: Eva Riebler-Übleis

Eva Riebler-ܜbleis
Verstellung und Unmoral

Festwochen Gmunden Stadttheater 29.7.15
Der ewige Gatte nach F. M. Dostojewski
Produktion: Theater Wahlverwandte in Kooperation mit dem Theaterhaus Stuttgart

1867 – 1871 weilte Dostojewski in Deutschland und in der Schweiz. Aus dieser Zeit stammt nicht nur Der Idiot sondern auch dieses Theaterstück, das die Unmoral des ewigen Liebhabers aufs Korn nimmt und im Sinne einer gut funktionierenden Gesellschaft abwertet. Dabei entsteht ein Kontrast zum bloß anscheinend tölpelhaften Ehemann, der in Wirklichkeit mit Bauernschläue den Sexualtrieb des ewigen Liebhabers in seine weiteren Heiratspläne einbaut und ausnutzen kann. Die Rolle des Kindes als Kuckuckskind, das ungeliebt aufwächst, bleibt der Entstehungszeit gemäß praktisch fast unbeleuchtet, was unserem heutigen sozialen Verständnis zuwiderläuft. Daher hat die Regisseurin auch das Leid und den frühen Tod dieser Tochter kurz und prägnant thematisiert.

Die Entlarvungskomödie ist von Ernst Konarek als ewiger Gatte, Wolfgang Seidenberg als Liebhaber und der Schweizerin Corinne Steudler in versch. Rollen exzellent gespielt und dargestellt worden.

Den Gegenwartswert des Stückes aufzupeppen durch krasse Modernisierung wie Verwendung von Accessoires der Jugendkultur in Form von Rollerplades oder Streetboards bleibt dahingestellt. Jedoch stringent dieses Bemühen der Aktualisierung weiterhin auszubauen finde ich konsequent und somit der jugendlichen, gegenüber Älteren sehr respektlosen Braut von nicht einmal 16 Jahren einen 19-jährigen Freund aus der modernen Jugendszene an die Seite zu stellen, bedeutet eine Ausweitung der Komödie in die richtige Richtung.1867 – 1871 weilte Dostojewski in Deutschland und in der Schweiz. Aus dieser Zeit stammt nicht nur Der Idiot sondern auch dieses Theaterstück, das die Unmoral des ewigen Liebhabers aufs Korn nimmt und im Sinne einer gut funktionierenden Gesellschaft abwertet. Dabei entsteht ein Kontrast zum bloß anscheinend tölpelhaften Ehemann, der in Wirklichkeit mit Bauernschläue den Sexualtrieb des ewigen Liebhabers in seine weiteren Heiratspläne einbaut und ausnutzen kann. Die Rolle des Kindes als Kuckuckskind, das ungeliebt aufwächst, bleibt der Entstehungszeit gemäß praktisch fast unbeleuchtet, was unserem heutigen sozialen Verständnis zuwiderläuft. Daher hat die Regisseurin auch das Leid und den frühen Tod dieser Tochter kurz und prägnant thematisiert.

Die Entlarvungskomödie ist von Ernst Konarek als ewiger Gatte, Wolfgang Seidenberg als Liebhaber und der Schweizerin Corinne Steudler in versch. Rollen exzellent gespielt und dargestellt worden.

Den Gegenwartswert des Stückes aufzupeppen durch krasse Modernisierung wie Verwendung von Accessoires der Jugendkultur in Form von Rollerplades oder Streetboards bleibt dahingestellt. Jedoch stringent dieses Bemühen der Aktualisierung weiterhin auszubauen finde ich konsequent und somit der jugendlichen, gegenüber Älteren sehr respektlosen Braut von nicht einmal 16 Jahren einen 19-jährigen Freund aus der modernen Jugendszene an die Seite zu stellen, bedeutet eine Ausweitung der Komödie in die richtige Richtung.

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