Jürgen Volk: Unbedingt

Cornelia Stahl

Jürgen Volk: Unbedingt.
Van Gogh und Gauguin im gelben Haus.
Siegburg: Bernstein Verlag,
2017, 359 Seiten
ISBN: 978-3-9454-2623-4

Einsamer Außenseiter in den Fängen des Thuja- Baumes. Zeitgleich mit Erscheinen des Kino- Films „Loving Vincent“ im Jahr 2017 hielt ich das Buch „Unbedingt. Van Gogh und Gauguin im gelben Haus” von Jürgen Volk in den Händen. Darin erzählt der Autor vom Künstlerleben zweier Expressionisten: Vincent Van Gogh und Paul Gauguin, fokussiert ein bedeutendes Ereignis des Jahres 1888, das die moderne Malerei revolutionierte. Als der holländische Maler Vincent van Gogh seinen Freund Paul Gauguin zu sich ins Haus nach Arles/Frankreich einlädt, reagiert dieser zunächst ablehnend, willigt nach einigem Zögern jedoch ein. Volk widmet sich in seinem Debüt einem bis dato ungeklärten Vorfall, der sich am Vorweihnachtsabend des Jahres 1888 ereignete: Blutverschmiert liegt der Künstler Van Gogh in seinem Bett, angekettet. Mysteriöse Dinge haben sich zugetragen, deren Geheimnisse die beiden Künstler und Rivalen jedoch hüten. Das Erzählte ist atmosphärisch in die Stimmung der Zeit des fin de siecle eingebunden. In Österreich ist diese Epoche vorrangig geprägt durch Oskar Kokoschka und Egon Schiele, deren Bilder im Belvedere Wien zu bewundern sind. In Paris stürzen sich vor allem Expressionisten wie Vincent van Gogh, Toulouse-Lautrec und Paul Gauguin während ihrer künstlerischen Arbeit in eine Manie, die durch regelmäßigen Absinth-Genuss begleitet wird und Rauschzustände sowie Halluzinationen auslöst. Beide Künstler, van Gogh und Gauguin, verband, der unaufhaltsame Drang nach Freiheit, nach einem Leben ohne Konventionen und Kompromisse. Jürgen Volk, geboren in Nördlingen/Deutschland, lebt als Verleger und Lektor in Berlin. Sein Debüt, das auf präziser Recherche basiert, eröffnet dem Leser Einblicke in einen bedeutenden Abschnitt der Kunstgeschichte. Der Roman ist unterhaltsam und spannend geschrieben, und kann auch nicht-kunstaffinen Lesern/Leserinnen empfohlen werden.

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