Carl Aigner: EIKON International Magazine for Photography and Media

Eva Riebler

EIKON Intern. Magazine for Photography and Media Art
Q21 Wien Museumsquartier.

EIKON, vor 31 Jahren von Carl Aigner gegründet, ist bei der Nr. 121 angelangt. Sie ist heutzutage viel mehr als eine Zeitschrift mit über 100 Seiten. Sie ist eine Plattform für Fotografie und Medienkunst. Die Medieninhaber beteiligen sich bei Kunsteditionen und Ausstellungen im Q21/MuseumsQuartier Wien und bespielen einen eigenen Schauraum seit 2020 und geben Sonderpublikationen und –drucke heraus. Die Aufgabenfelder sind weiters nationale und internationale Kooperationen, wie u. a. Kunstmessen und die Erweiterung der eigenen Fachbibliothek.
Als EIKON entstand, war die analoge Photographie noch nicht mit der digitalen im Wettstreit. Es gab noch nicht das mögliche Erblinden bei dieser Flut an audiovisuellen
Medien. Analoge Medien haben die Aufgabe ein Rettungsanker im Konsumüberfluss im medialen Alltag zu sein – so Carl Aigner im Interview in der Zeitschrift Nr. 116 zur Feier 30 Jahre EIKON. Es geht um künstlerischen Diskurs und nicht darum, einer bestimmten Kunstrichtung zu folgen. Vielfalt statt Einfalt dürfte immer schon ein Motto gewesen sein. Der Gründer/Herausgeber Carl Aigner liebt Bilder generell und hatte die künstlerische Vision einer Gewinnung von Erkenntnis, sinnlicher und intellektueller Freiheit. Es ging nie um Provokation im Sinne emanzipatorischer, erotisch-sexueller.
In der Photografie geht es um Herausbildung und Reduktion; um Reduktion auf das Wesentliche, das subjektiv sondiert werden muss. Wir sind nach wie vor analoge Wesen und das künstlerische Denken ist nicht monokausal, funktional oder nur rational – so Carl Aigner. Für ihn ist Kunst seit seiner Jugend ein Lebenselexier. Mittels Kunst gewinnt man Erkenntnisse. Wir Menschen sind durch unsere Bilderfähigkeit definiert und die Zeitschrift EIKON hat sich immer schon als Mittlerin und Vermittlerin, als Transportmedium verstanden. Das Momentum, das Haptische, das etwas-in-Händen-Halten, etwas-begreifen-Können ist ein wesentlicher Faktor. Noch dazu, wenn es in wahrhaftiger Qualität – wie eben in dieser Zeitschrift – daher kommt!

Mehr Kritiken aus der Kategorie: