Maria Linschinger/Erzählung, Solmaz Farhang/Zeichnung

Herr Pomeranz lernt lachen

 Maria Linschinger/Erzählung, Solmaz Farhang/Zeichnung

Herr Pomeranz lernt lachen

Wien: Verlag Bibliothek d. Provinz 2019, 26 S.

ISBN 978-3-99028-752-1

 

Der Mond ist keine Sichel, sondern eine Melonenscheibe. Maria Linschinger schrieb spannende Erzählbände aus ihrer früheren Heimat Jenbach/Tirol, aus ihrer jetzigen rund um den Traunsee sowie Kinder- und Jugendbücher. Nun liegt ein Band vor für Vor- und Schulkinder. Spannend und lustig wie die Illustrationen von Solmaz Farhang. Diese sind wie Collagen aufgebaut und erweitern die Erzählung um Leuchtkraft und facettenreiche Vielfarbigkeit.

Solmaz Farhang, 1982 in Teheran geboren, arbeitet seit 2011 in Wien als Illustratorin und Comic-Zeichnerin. Master in „Art & Science“ der Angewandten, Wien. Von ihr im Verlag Bibliothek der Provinz erschienen: 2014 „Cordula und das Bummerdings“ mit Maria Linschinger und „Der Schatten“, mit H.C. Andersen.

Maria Linschinger veröffentlicht unter ihrem Namen Jugend- und Kinderbücher, während sie unter dem Pseudonym Maria Eliskases seit 2001, als sie ihre Tätigkeit als Volksschullehrerin zugunsten der als Autorin zurücklegte, ihre Erwachsenenbücher wie: Stragula, Winterkind (Miira-Lobe Preis), Quellenweg, Der Haubentaucher, Goldfisch, Frauenschuh, Im blauen Zug 2016 (alle Bibliothek der Provinz) schrieb.

Dieses Kinderbuch handelt von einem Workoholiker, der weder Familie, Freunde noch Überraschungen kennt. Sein Alltag ist mausgrau und ohne Veränderung. Die große Veränderung bringt ein Mädchen, das eines Morgens auf seinem Dach sitzt und mit den Füßen baumelt. Zu wem gehört dieses Kind und wie bringt man es zum Sprechen, wenn es doch nur seinen Mund zum Apfelessen öffnet? Herr Pomeranz ist ein Mann der Vernunft, er ist ja schließlich Buchhalter, und nun lernt er die Unvernunft kennen. Er geht nicht ins Büro, fast summt er mit dem Kind mit und beginnt zu kochen und sogar eine Pfingstrose auf den gedeckten Tisch zu stellen! Er lächelt, er lacht und fühlt sich glücklich und lädt sogar zu einem Sommerfest ein.

Als poetisches Ende sitzt das Mädchen im Apfelbaum und der Unterschied zwischen Wirklichkeit und Vorstellung verschwimmt.

Ein Buch, das Leser/innen jeglichen Alters glücklich stimmt!

Eva Riebler

 

 

 

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