Zeinab Soliman: Diversität im Kochtopf. Rez.: Alexander Franz Artner

Alexander Franz Artner
Kulinarisches, das verbindet.

alt

 
 

Zeinab Soliman:

Diversität im

Kochtopf/Kochbuch

Wien: ÖGB Verlag

2015. 116 S.

ISBN: 978-3-9904

-6163-1

Dass Liebe durch den Magen geht, ist allgemein bekannt. Dass sich das gemeinsame Kochen und Austauschen von Rezepten darüber hinaus auch ausgezeichnet zum Überwinden kultureller Barrieren und Ängste eignet, stellt Zeinab Soliman mit ihrem Kochbuch Diversität im Kochtopf unter Beweis. So präsentiert die 1963 in Kairo geborene Ägyptologin in ihrem Buch 50 Rezepte, die Arbeitssuchende mit Wurzeln aus der ganzen Welt für das Projekt zusammengetragen haben. Da darf jenseits der kulinarischen Genüsse natürlich auch der Dialog nicht fehlen. So vielfältig wie die Gerichte sind auch die Geschichten, welche die Teilnehmer des Projekts zu erzählen haben. Und dabei kommen viele Fragen auf. Warum gerade Österreich? Wie empfindet man die kulturellen Unterschiede? Und fühlt man sich als Österreicher? Viele der Fragen können nicht eindeutig beantwortet werden und zeugen von einem ambivalenten Empfinden. Meist sind die Antworten von dem Wunsch und Versuch getragen, zwei Kulturen miteinander zu vereinen. Zeinab Soliman formuliert dies für sich folgendermaßen: „ Ägypten ist meine Heimat, und Österreich ist mein Zuhause. In meinem Herz habe ich Platz für die Pyramiden und für das Riesenrad. Genau diese Gewürzmischung macht mich aus.“ Gerade in der momentan schwierigen Zeit rund um die Flüchtlingskrise stellt das Buch Diversität im Kochtopf einen Versuch da, an einem konstruktiven Miteinander zu arbeiten. Erwähnt sei noch, dass sowohl die Autorin als auch die Teilnehmer ehrenamtlich für das Projekt tätig waren und jeglicher Gewinn aus den Büchern dem Verein „Ute Bock“ Obdachlose Flüchtlinge in Österreich gespendet wird. Diversität im Kochtopf ist ein Kochbuch für die gute Sache und den guten Appetit.

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