Prélude Trio Klavis, Yu Horiuchi im Schlosshof. Rez.: Eva Riebler-Übleis
Eva Riebler Übleis
"Mozart oder James Bond"
Grafenegg 28.6.14
Prélude Trio Klavis, Yu Horiuchi im Schlosshof
Einführung Ulla Pilz in der Reitschule
NTO mit Alekswy Igudesman, Hyung-Ki Joo, Oded Kafri, Ruben Gazarian im Wolkenturm
Das Prélude im Schlosshof brachte 11 Stücke, die bereits einen Vorgeschmack auf das Abendkonzert gaben, denn es war durchgehend ein reines Programm der befreundeten Instrumentalisten, Arrangisten und Komponisten Igudesman und Joo. Das letzte Stück „Take it to Eleven“ wurde mit den Buchstaben der Vornamen der vier Instrumentalisten als Töne (z.B. der Ton H für die Pianistin Horiuchi) entworfen. Alle Stücke strahlten Heiterkeit, Brisanz und großes Können aus. Horiuchi gab ihr Solodebüt bereits mit 16 Jahren unter dem Dirigenten Sir Yehudi Menuhin und das Trio Klavis (Der Name kommt von: Klavier-Violine, Saxophon) hatte ihr erfolgreiches Debüt 2013 im Wiener Musikverein und ist stets kreativ, ohne Auferlegung klassischer Zwänge oder Genregrenzen, unterwegs.
Ein wunderbares Entrée, dass Lust auf mehr Kompositionen und Arrangements von Igudesman und Joo machte.
Als Start-up des Hauptprogrammes lieferten sich das Duo Alekswy Igudesmann und Hyung-Ki Joo ein Schreiduell: Welcher Musik sei der Vorzug zu geben: Mozart oder James Bond? Ihr gesamtes Programm ist auf Konzerträume so groß wie Stadien oder Fußballfelder angelegt. Sie füllen mit Virtuosität, körperlichem Einsatz und Humor nicht nur Räume sondern die Herzen der NTO-Instrumentalisten und des Publikums. Ihr Zugang zur Musik, auch zur klassischen, ist ein offener und witziger. Dass Musik heiter sein darf, merken wir bei Mozart, jedoch bei Straußs „An der schönen blauen Donau“ und bei Rachmaninow ist das neu. Neu ist auch, dass Tango russisch ist, Salza erstklassig mit „Uruguay“ einhergeht, River Dance bei „Practice Time“ oder Rachmaninow mit Kung Fu zusammen gemischt ist. Die Instrumentalisten reißt es natürlich genauso von ihren Sitzen! Man hat sie noch nie so fröhlich und glücklich spielen gesehen und gehört! Ihre Sprech- und Singstimmen waren bei „Eine Handvoll Dollar“ hier sprich „Fistful Of Dollars“ gefragt.
Hervorragend nicht nur das NTO sondern auch die beiden klassischen Popkultur-Solisten und der Perkussionist Oded Kafri sowie der Dirigent Ruben Gazarian, der die Schwierigkeit meisterte, zwei so verrückte Solisten stets wieder einzufangen und mit seinem Orchester in den selben Takt zu bringen.
Das Motto war jedoch nicht „alles ist möglich!“ oder der „musikalische Alptraum nimmt epische Breite an“ sondern „Alles ist gut!“ und „Musik öffnet das Herz und stärkt den Lachmuskel“!
Ein hervorragender Abend, der zusätzlich das Immunsystem stärkte!