Wolfgang Mayer-König: Pandemiemüdigkeit

DIE PANDEMIEMÜDIGKEIT

 

Es regnet apokalyptische Reiter.

Wir sind nicht die Ersten, und auch

nicht die Letzten, hören wir also auf

zu fragen, wann hört es auf.

Justinian hat sich 541 auch nicht ausgesucht,

dass die Pest die halbe

Weltbevölkerung hinrafft.

1333 brach die große chinesische

Hungersnot aus, und die Leute

fraßen heißhungrig lebendige Mäuse und Ratten

und mit ihnen Rattenflöhe,

wie sie es heute noch tun auf den

Lebendtiermärkten in Wuhan,

woher wieder alles seinen Ausgang nahm,

wenn schon nicht einem Labor entkommen.

Was solls, vom Ergebnis her bleibt sichs gleich.

Da bedurfte es keines globalen, modernen Reiseverkehrs,

da genügte die Route der Venezianer und

Genuesen über die Seidenstraße.

Vorbei an den Krimtartaren und allen,

die sie entlang der Schwarzmeerküste infizierten.

Ostrom beherrscht von der schwarzen Pest.

Bis die Handelsschiffe mit ihren Ratten und Flöhen

ganz Europa auf dem Seeweg infizierten,

erst Spanien, dann Frankreich, über die Flüsse

ins Landesinnere bis Paris, über die Häfen am Ärmelkanal

hinein nach London,

1349 über Bremen, Hamburg, Lübeck hinüber

zu den Ostseehäfen, die damalige Welt konfrontiert

mit 60 Millionen Toten.  

Bis Alexander Fleming etwas tat,

damit diese immer wieder aufkeimende Pandemie

ihren Schrecken nicht weiter behielt,

wir reden inzwischen von 1928,

jedoch auch heute gibt es sie noch oder wieder,

die Yersina Pestis, in China, in der Mongolei

und auf Madagaskar.

Aber was reden wir da, noch konnten 

bis vor kurzem Augenzeugen berichten,

dass 1918 bis 1920 nicht weniger als 50 Millionen Menschen

von der spanischen Grippe gekillt wurden,

wehrlos und machtlos, weil ihnen auch

die Kraft erfreulicher Nachrichten oder

zumindest Hoffnungen abhanden kam.

Jetzt fressen sie wieder heißhungrig das Ungeziefer

von den Lebendtiermärkten in Wuhan,

Impfungen werden entwickelt, die hierzulande

nicht diejenigen erreichen, die sie brauchen,

weil manche Länder zu viel, die anderen zu wenig bestellen,

weil die einen organisieren können, die anderen nicht.

Da nicht bestellte Impfdosen auch nicht verimpft werden-,

nicht gelieferte Schulschnelltests

auch nicht angewandt werden können.

Wenn Impfdosen überbleiben, werden sie mit dem

Argument geringer Haltbarkeit lieber weggeworfen, als an jene

verimpft, die noch nicht dran sind, aber gerade da sind.

……. und ...….. sind kein medizinisches Problem,

sondern sie werden in der Politik erlesen und anerzogen.

 

 

 

 

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