Josef Winkler im Leopoldmuseum anlässlich der Art Austria und bei der Kunst und Antiquitätenmesse Wien (bis 11.3.17) in der Galerie Figl.
Im „etcetera“ Heft 67 DRACHEN, vom März 2017 ist ebenfalls Josef Winkler der Heftkünstler.
Bereits 2015 war Josef Winkler der einzige Maler, der vom Galeristen Anton Figl im Rahmen der Kunstmesse im Leopoldmuseum präsentiert worden war.
Seine abstrakten Werke rufen zum Diskurs auf. Jedes Bild soll zu Gesprächen anregen, so meint der mittlerweile 91-jährige Künstler aus Wien. Und: „ Nur wenige Bilder sind perfekt auf Dauer.“
Josef Winkler hat vor etwa 25 Jahren begonnen, primär gegenstandslos zu malen. Er steht dem Informelen nahe.
Als er nach seiner Zeit als Galerist (damals war er bereits mit dem Galeristen Anton Figl bekannt) nach Jahrzehnten wieder zum Pinsel gegriffen hatte, hatte er das Glück unbedarft wie ein Kind malen zu können und nicht materiellem Streben sich unterwerfen zu müssen. Unbeschwert zog er seine breiten Malbahnen und genoss die spontane Kritzelei.
Durch die in der Ausstellung gezeigten Werke ziehen sich somit beide Aspekte: Metamorphose im Sinne einer Umwandlung des Lebendigen in andere, uns gedanklich erahnten Zustände, und Metamorphose im Sinne eines Wandels von Form und Gestalt. - Die Metamorphose läuft stets durch Josef Winklers Bild- und Gedankenwelt, indem auf abstraktem Bild Form- und Gestaltelemente auftauchen können, die an menschliche Köpfe bzw. Schädel, an (Fluss-)Steine oder andere organische und anorganische Versatzstücke von Natur erinnern.
Winkler selbst schreibt im Katalog Alpha bis Omega: „Man braucht ein Konzept, ohne literarisch zu sein, aus dem man schöpfen kann. Von der Geburt bis zum Tod ist alles, was Leben ausmacht – Sexualität, Leiden und Probleme – neben den Standortbestimmungen des Alters, in denen die Summe der Erfahrungen mitschwingt, in diese künstlerische Aussage integriert. Dies ist meine Spange von Alpha zu Omega: die Erotik, die sich nach Freud wie ein roter Faden durchs Leben zieht, all die kleinen Tode, die man auch in der Vereinigung erlebt. Beim Malen bin ich ein vollkommen eruptiver Mensch der die Farbe und den Inhalt benützt, um sich in seiner Sprache auszudrücken. Viele Dinge im Leben werden geistig-seelisch erfasst und man kann nicht achtlos vorübergehen, alles hat Bedeutung, es gibt aber Schwerpunkte. Der Künstler sollte in seiner Zeit Seismograph sein, nicht politische Dinge aufsaugen und sich für einen politischen Maler ausgeben oder Psychotherapeut, der mit seinen Bildern heilen will, sondern die Inhalte sollen substantiel sein.“
Es geht ihm um Offenheit und die eigene Sprache. Offenheit im Sinne von Durchscheinend, d. h. die Farb- und Arbeitsschichten eines vorherigen Prozesses scheinen irgendwo im Bild durch – und Offenheit gegenüber dem Betrachter, denn jedes Bild soll mit diesem einen Diskurs führen, zumindest dazu einladen.
In diesem Sinne ….!