Eva Riebler
JAZZ IM HOF
20./21./ 22. August 2015
Veranstaltet vom Magistrat der Stadt St. Pölten
Am Donnerstag 20.8. starteten Aldo Romano, Schlagzeug & Louis Sclavis, Bassklarinette & Henri Texier als Kontrabass. Auf die Bühne des Frei.Raums brachten sie ihr seit Jahren erfolgreiches Programm African flashback mit Humor und Augenzwinckern. Grandios und einfühlsam!
Der Freitag begann ähnlich ruhig und konzentriert mit Dedications vom Duo Michel Godard, Tuba & Patrick Bebelaar am Klavier gespielt. Die Stücke waren von Patrick Bebelaar arrangiert oder komponiert und der Liebe „Beautiful Love“, dem Wein, den Aborigines oder seiner Frau Natascha gewidmet. Die Tuba spielte im 7. Set ein Solo als Didgeridoo und auch die wunderbare Zugabe war mit Primärmusik, diesmal aus S-Afrika, belebt.
Die zweite Band des Abends war die wohl stärkste der dreitägigen Veranstaltung. Juan Garcia-Herreros, geb. in Columbien, seit Jahren wohnhaft in Wien, mit seiner internationalen fünfköpfigen Band gewann im Nov. 2014 als erste österreichische Band den Latin Grammy Award. Als einziger Österreicher ist Bertl Mayer mit seiner Mundharmonika dabei. Ein fulminantes Ensemble, dessen lokale Musikeinflüsse von Bulgarien bis Venezuela eingeflossen sind. Diesem berühmten Ensemble schloss sich ein nicht minder Berühmter, nämlich Roberto Quintero, aus NY kommend als Percussionist an. Beim letzten Lied wurde die St. Pöltnerin Michaela Wandl, die auch im Vorjahr ein Set bestritt, als Jazz-Sängerin mit auf die Bühne gebeten. Siehe Foto oben rechts. Einzigartig!
Der Samstag stand zuvorderst unter dem ruhigen lyrischen Einfluss von Heinrich Heine und Rainer Maria Rilke. Vorallem Mathias Rüegg hatte zu den deutschen Texten auf Englisch die Singstimme komponiert. Lia Pale interpretierte jazzig klar und liebevoll die traurigen, elegischen bis romantisch verliebten Weisen. Ihre Dynamik und Leichtigkeit zog das Publikum in den Bann.
Aus dieser lyrischen Stimmung gerissen erklang anschließend der große, starke Sound der Hammond B-3 Orgel von Raphael Wressnig. Der zu Beginn übersteuerte Bass ließ einige des Publikums, die sich weitere zarte jazzige Töne erwartet hatten, den Saal verlassen, jedoch nach dem dritten Set war die Musik der steirischen „The Soul Gift Band“ so richtig schlag-kräftig, vollmundig und rund! Ein tolles rhythmisches Beben! Die vielen verkauften CD`s
Bewiesen den Erfolg!
Ein ereignisreiches, facettenreiches Jazz im Hof mit guter Stimmung und super Klang im Frei.Raum! Der Organisatorin und Steuerfrau, Carolin Berchotteau, sei gebührend Dank!