Bühne

Festspielhaus St.Pölten: Fijuka & Léyya. 29.10.16. Rez.: Eva Riebler-Übleis

Eva Riebler-Übleis
„Elektropop“

Festspielhaus St.P. Hinterbühne
29.10.2016 Fijuka & Léyya

Elektropop vom Feinsten erwartete das junge und jung gebliebene Publikum auf der Stehbühne/Hinterbühne.
Léyya (aus Linz/Eferding) sang minitiös mit leiser, hoher Stimme, ihre gleichbleibend ruhigen Lieder und kontrastierte hervorragend mit ihrem Gitarristen, der auch das erste Album als CD und als mittelgroße Venül-Platte 2015 herausgebracht hatte.

Ein junges Team, das noch Großes erwarten lässt!

Richtig schwungvoll und wie eine Rampensau kam die Sängerin Fijuka im Ballettröckchen an. Ein Bewegungs- und Rhythmus-Talent, das Stimmung und dies noch dazu mit toller Stimme und steter Abwechslung brachte. Herzerfrischender Elektropop!

Genauso spannend und nuancenreich die beiden Visualisten, Tagtool-Profis: Josef Dorninger & Matthias Fritz, die ihre farbigen in time Tagtools alleine im September 2016 am Hinsem-Platz in Tianjin/China, in Singapore  beim Apple`s Event, in New Mexico bei der Vorstellung der The Paseo Edition zeigten, und z.B. auch Öffentliche Gebäude in Boulder/Colorado beleuchteten.  Sie gingen auf die Musikperformance mit ihren Zeichnungen, genannt Point Projektion spontan ein und verliehen den beiden Bands eine weitere Dimension an Farbigkeit, Bewegung und kindlicher Freude! Spannend zum Zusehen!

Glatt&Verkehrt Festival 2016. 31.7.16 Sandgrube 13. Rez.: Eva Riebler-Übleis

Eva Riebler-Übleis

Glatt&Verkehrt Festival 2016.
31.7.16 Sandgrube 13 ab 17 Uhr
ZYMBAL,VOKAL & BRASS
Gypsy Spirit

Das letzte Konzert des Festivals Glatt&Verkehrt, das ein Monat exzellente Musiker/Musik oder Entertainer wie Gerhard Polt, Erwin Steinhauer oder Wolfgang Kühn etc. verschiedenster Sparten auf die Bühne brachte, war wiederum ein Highlight.

Diesmal nicht herrliche Dialekt-Mariandllieder unterm Marillenbaum oder Herman Leopoldis Lieder vor der Akazie im Schlosshof Spitz, sondern konzentrierter Zymbal-Musik der ungarischen Duos, das Klassik und Jazz wunderbar verband. Genauso aufregend gestaltete Piet Maris als Bandleader am Akkordeon seine Straßen-Weltmusik. Er engagierte eine Romaband mit zwei hervorragenden Sängerinnen, die genauso ihre eigenen oder traditionellen Melodien Amy Weinhouse´s gypsy-mäßig interpretieren. Der Gypsy-Klang setzte sich in der Musik- und Tanzperformance des Gypsy Kumba Orchestra`s glamourös fort. Balkanklassiker wie eigene Kompositionen, begleitet mit der Choreografie zweier ausgelassener, akrobatischer Gypsitänzerinnen, begeisterten das Publikum. Get to dance! -  war wieder der bereitwillig angenommene Schlachtruf und Tanzbegeisterte wiegten sich zu Gypsy- oder auch New Orleans -Blues genauso wie zu afrikanischen Tanz/Musik-Einlagen.

Ein herrlicher harmonischer, beschwingter Abend und ein exzellenter, toller Abschluss des Festivals!

Festspielhaus St.Pölten: Kitty, Daisy & Lewis. 2.10.16. Rez.: Eva Riebler-Übleis

Eva Riebler-Übleis
Sound & Design

Festspielhaus St.Pölten
2.10.16, Gr. Haus 18 Uhr
Kitty, Daisy & Lewis

Ähnlich wie die Jackson-Family tritt hier das Elternpaar Durham mit ihren drei talentierten Kindern, ausgebildet alle drei vokal und am Schlagzeug plus Mundharmonika, Conga, Gitarre oder Keyboard auf die Bühne. Sie stammen aus dem Londonder Vorort Kentish Town und spielten als Kinder Ukulele, Akkordeon, Banjo, Posaune oder auch Xylophon. Mit Elf brachte Lewis bereits seine neun-jährige Schwester mit zu Proben, die absolut wild Schlagzeug spielte und die 12-jährige Daisy war und ist eine vollkommene Rockröhre. Ihre Stimme klingt richtig exzentrisch. Sie ist der Dynamo der Durhams. Kitty ist stimmlich und am Schlagzeug wie Mundharmonika und Gitarre, so auch in der äußeren Form perfekt gestylt im Ganzkörperdesign, sprich Catsuit und passt so zum 68er-Hymnus „Gooing up the Country“. Es sind ja die guten alten Songs, auch aus noch älteren Zeiten, die bluesartig am Keyboard begleitet werden und melodisch auch beim jungen Publikum stets ankommen. Und das Festspielhaus St.P. hatte somit wieder eine gute Veranstaltung, die die Jugend animieren soll, die Schwellenangst vor der Schwelle des Festspielhauses zu lassen!

Bei den letzten beiden Nummern war die Interaktion des Publikums so gesteigert, dass die Stimmung nach Fortsetzung schrie. Wenn das Publikum shaked, ist es zufrieden!

Festspielhaus St.Pölten: FARRUQUITO „PINACENDA“. 22.10.16. Rez.: Eva Riebler-Übleis

Eva Riebler-Übleis
Begegnungsflächen

Festspielhaus St.Pölten 22.10.16
FARRUQUITO „PINACENDA“
Tanz/Flamenco
Österreichpremiere

Der berühmte Enkel des Flamenco-Tänzers Farruco, Sohn des Flamenco-Sängers Flores, El Moreno und der Flamenco-Tänzerin Montoya Manzano, La Farruco stand bereits mit zwei Jahren auf der Bühne und gab mit fünf sein Debüt am Broadway. Er spielte/tanzte als 12-Jähriger im Flamenco-Film von Carlos Saura mit seinem Großvater und war nach dem Tod seines Vaters auf der Bühne mit 15 bereits der verantwortliche für den Familienclan der Farruco-Dynastie. Er ist wohl der berühmteste Flamenco-Tänzer, der noch dazu den Stil modernisierte und in die neue Ära des 21. Jhdts. einführte. Da er Fred Astaire und Mikel Jackson als Vorbilder erkoren hatte, ist er nicht nur punkto Gelenkigkeit und Schnelligkeit großartig, sondern beherrscht wie keiner den absoluten, bewegungslosen Stopp nach einer hektischen Tanzbewegung. Gelassene Ruhe und Schnelligkeit in Abwechslung dynamisieren seine Bewegungskunst. Er drückt wie kein anderer Aggression, Verzweiflung oder Leidenschaft aus. Vor allem dominierten auf der Bühne Begegnungen mit dramatischen Komponenten. Derjenige oder Diejenige, die sich hereinsingt oder -spielt auf die Projektionsfläche bekommt von Farruquito stets eine kräftige Antwort. Intensiv und geschickt bringt er seine Botschaft an, auch wenn das Publikum nicht den Inhalt weiß. (Im Programmheft wären kurze inhaltliche Erläuterungen diesbezüglich neben den breit an-  wie ausgelegten biografischen Notizen hilfreich gewesen!)


Farruquito gibt mit seinem Ausdruckstanz nicht nur menschlichem Leid und Leidenschaft Ausdruck, er versucht außerdem die verschiedenen Tanzstile (Alegria, Fandango, Tango, Soleá) und Stimmungen der andalusischen Regionen einzufangen und auszudrücken. Für seine Heimatstadt Sevilla tanzt er eine Romance. Stets kleidet er sich neu und fantasievoll ein und lässt den SängerInnen und MusikerInnen ihre persönliche Bühnenpräsenz im wechselnden Scheinwerferlicht.


Das begeisterte Publikum hatte Gelegenheit einen schwindelerregenden Interpreten des Flamencos und einen Einblick in die archaische Welt der streng patriarchalisch angelegten Clans zu erhaschen!

Jazz im Hof 2015, Veranstalter: Magistrat St.Pölten. Rez. Eva Riebler-Übleis

Eva Riebler

JAZZ IM HOF
20./21./ 22. August 2015
Veranstaltet vom Magistrat der Stadt St. Pölten

Am Donnerstag 20.8. starteten Aldo Romano, Schlagzeug & Louis Sclavis, Bassklarinette & Henri Texier als Kontrabass. Auf die Bühne des Frei.Raums brachten sie ihr seit Jahren erfolgreiches Programm African flashback mit Humor und Augenzwinckern. Grandios und einfühlsam!

 

Der Freitag begann ähnlich ruhig und konzentriert mit Dedications vom Duo Michel Godard, Tuba & Patrick Bebelaar am Klavier gespielt. Die Stücke waren von Patrick Bebelaar arrangiert oder  komponiert und der Liebe „Beautiful Love“, dem Wein, den Aborigines oder seiner Frau Natascha gewidmet. Die Tuba spielte im 7. Set ein Solo als Didgeridoo und auch die wunderbare Zugabe war mit Primärmusik, diesmal aus S-Afrika, belebt.

Die zweite Band des Abends war die wohl stärkste der dreitägigen Veranstaltung. Juan Garcia-Herreros, geb. in Columbien, seit Jahren wohnhaft in Wien, mit seiner internationalen fünfköpfigen Band gewann im Nov. 2014 als erste österreichische Band den Latin Grammy Award. Als einziger Österreicher ist Bertl Mayer mit seiner Mundharmonika dabei. Ein fulminantes Ensemble, dessen lokale Musikeinflüsse von Bulgarien bis Venezuela eingeflossen sind. Diesem berühmten Ensemble schloss sich ein nicht minder Berühmter, nämlich Roberto Quintero, aus NY kommend als Percussionist an.  Beim letzten Lied wurde die St. Pöltnerin Michaela Wandl, die auch im Vorjahr ein Set bestritt, als Jazz-Sängerin mit auf die Bühne gebeten. Siehe Foto oben rechts. Einzigartig!

Der Samstag stand zuvorderst unter dem ruhigen lyrischen Einfluss von Heinrich Heine und Rainer Maria Rilke. Vorallem Mathias Rüegg hatte zu den deutschen Texten auf Englisch die Singstimme komponiert. Lia Pale interpretierte jazzig klar und liebevoll die traurigen, elegischen bis romantisch verliebten Weisen. Ihre Dynamik und Leichtigkeit zog das Publikum in den Bann.

Aus dieser lyrischen Stimmung gerissen erklang anschließend der große, starke Sound der Hammond B-3 Orgel von Raphael Wressnig. Der zu Beginn übersteuerte Bass ließ einige des Publikums, die sich weitere zarte jazzige Töne erwartet hatten, den Saal verlassen, jedoch nach dem dritten Set war die Musik der steirischen „The Soul Gift Band“ so richtig schlag-kräftig, vollmundig und rund! Ein tolles rhythmisches Beben! Die vielen verkauften CD`s

Bewiesen den Erfolg!

Ein ereignisreiches, facettenreiches Jazz im Hof mit guter Stimmung und super Klang im Frei.Raum! Der Organisatorin und Steuerfrau, Carolin Berchotteau, sei gebührend Dank!

Jazz im Hof 2015, Veranstalter: Magistrat St.Pölten. Rez. Eva Riebler-Übleis