Grußlos
Dein zucknicker Kopf.
Der stoßende Blick.
Man liegt dir zu Bock.

Du trittst auf den Fuß.
Dein Herz ist verstopft.
Schütter der Gruß.

Ich knicke ein Stück.
Du fühlst dich recht groß.
Das dünnliche Glück.

Es rüttelt in dir.
Du gibst dich nicht ab.
Der flügge Vampir.

Du wirkst heut so blass.
Ich sag lieber nichts.
Du stürzt mit Veracht.

Höhenschwund
Man steckt mir Rosinen in die Augen.
Die Erinnerung an falsche Trauben,
die hingen.

Meine rechte Hand hält mein Herz.
Ganz weg von mir
hängt es.

Ein Ge-lenk-ge-stän-ge bwgt mich.
Keine Finger,
die mehlen.

Neben mir tropft es
Löcher.
Sie waren kernlos.

Ich strecke mich
nach einer Pinzette. Man rettet,
was rostet.

Fensterschock (+-Rauschen)
alle Häuser haben Herzen die Fenster suchen
... Wärme
des Abends: Werben

~*~*~ Lichter und Girlanden ~*~*~

die Menschen jedoch wandeln
auf dem Bildschirm der Erkaltung
der Schlag, der Takt, der Stock
Umarme warten innerwand

-.-.- Kabel walzen Brandung -.-.-

Sonja Gruber
Geb. 1985 in Zell am See. Lebt seit 2003 in Wien bzw. im Weinviertel. Veröffentlichung von Lyrik und Miniaturprosa in Anthologien und Zeitschriften. Bisher vier eigene Gedichtbände, zuletzt DRAMAPRINZEN (KLAK-Verlag, Berlin 2023).