Bühne

Gafenegg PRÉLUDE im Schlosshof und Abendkonzert im Wolkenturm PHILHARMONIX

Eva Riebler

 

 

 PHILHARMONIX    22 07.23

Mit 7 Musikern der Berliner und Wiener Philharmoniker

Abendkonzert Wolkenturm

 Nach einem hervorragenden Jazz-Prélude des NÖ-Jugendjazzorchesters (G. David Weiss, Irving Berlin, Snapky Puppy,  George Gershwin, Dizzy Gillespie …) unter der Leitung von Andreas Pranzl ging das Publikum erwartungsvoll swingend zum Wolkenturm.

Dort moderierte der Klarinettist Daniel Ottensamer launig, erklärte die „Tier“-lastigkeit der Stücke sowie die Übergänge von Bella Bartoks Ouvertüre zu Fredy Mercurys „Don´t stop me now“ oder von Beethovens 7. Symphonie zu „swing on Beethoven“. Hingegen die Grundlage vieler Stücke von Sebastian Gürtler (Violine) waren lettische Volksweisen. Stephan Koncz (Violinchello) nahm für seine Arrangements Melodien der Volksmusik, die übergangslos in Kinderreimen, wie „Ein Hund kam in die Küche“ oder „Hänsel und Gretel“ usw. mündeten. Der rhythmische Schritt des rosaroten Panthers von Henri Mancini und das unsäglich schnelle Gezwitscher der Lerche oder der lässige Schwan aus dem „Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saéns oder die wilden Dinos aus „Jurassic Park“ von John Williams hatten ihre bejubelten Auftritte. Mein Lieblingsstück war das Arrangement aus dem Film Star-Wars: Der Swing der „Cantina-Band“.

Die komödienhaften Interpretationen gingen in rasantem Tempo vor sich, einmal war es Bosanova, Rumba, dann Polka oder eine Hymne oder ein jazzig-verbrämtes Kinderlied, die das Publikum erfreuten.

Ein äußerst amüsanter Abend  mit unglaublich vielen groovenden, swingenden fetzigen Arrangements!

GRAFENEGG 16.7.23

Eva Riebler

 

 

GRAFENEGG ACADEMY ORCHESTRA 16.7.23

Abendkonzert Wolkenturm

 

Das Ensembles der Grafenegg Academy ehrte nach Lotta Wennäkoski und neben Béla Bartók den Composer in Residence  Phillippe Manoury aus Frankreich mit einem sehr interessanten „Musique II“ für Blechbläser und Schlagwerk. Ein wirklich spannendes Stück, das auch die Bedeutung des Innehaltens, der Pause miteinbezog und dem Publikum das konzentrierte Zuhören abverlangte und  überaus belohnte.

Aufgewärmt vom Konzert im Schlosshof kommen Instrumentalisten und Publikum zum Wolkenturm.

Der 100. Geburtstag von György Ligeti und der 80. Von H.K. Gruber angereichert mit Joseph Haydns Symphonie D-Dur und Béla Bartóks Tanz-Suite (nachdem beim Prélude bereits sein Divertimento für Streichorchester gegeben worden war) war Anlass für die Programmwahl.

Ein exaktes und trotzdem bewegtes Spielen der zahlreichen Musiker des großen Orchesters war beim klassischen Haydn wie beim anspruchsvollen modernen Ligeti zu bewundern. Die Musiker unterstrichen das Expressive und gaben sich bei den strömenden, atmosphärischen Parts dem Affektiven, Schwebenden hin.

 Die Blechbläser gaben  bei Béla Bartók immer wieder lautstarken Zusammenhalt und die Richtung vor. Die Flöten wirkten neben ihnen eher kleinlaut und unbeholfen und verstärkten den Gegensatz und die Spannung.

HK Grubers „Nebelsteinmusik“, inspiriert vom Nebelstein im Waldviertel, bedurften der bravourösen Geigerin und neuen Kuratorin der Academy: Alina Ibragmova.  Sie war äußerst bewundernswert in der Meisterung der temperamentvollen und schwierigen so unterschiedlichen Stücke.

Ein großartiger Abend als Beweis des umfangreichen Repertoires und des Könnens am Schluss dieser intensiven Arbeitstage der Grafenegg Academy!

Salzkammergut Festwochen Gmunden

Eva Riebler

 

Salzkammergut-Open-Air   9.7.2023

Brucknerorchester Linz unter Markus Poschner

Mit Erica Eloff, Adrian Eröd, Klaus Florian Vogt

 

Live im ORF III

Ein perfekter Open-Air-Abend des Brucknerorchester Linz vorm Traunstein!

Die Energie des mit zahlreichen jugendlichen InstrumentalistInnen durchsetzten Klangkörppers ist phänomenal! Einfach großartig! Vor allem der äußerst junge Konzertmeister gab schwungvoll Bewegung und Rhythmus vor.

Dass das Bruckner Orchester den Schwerpunkt Bruckner hat, merkte man beim Scherzo aus der Sinfonie 2 c-Moll beispiellos! Ein wahrhaftes Spitzenensemble!

Der für den Stephen Gould eingesprungene Tenor Klaus Florian Vogt war eine lautstarke, wunderbare Bereicherung. Der Bariton Arian Eröd sang als Kontrast zu ihm sanft und melancholisch. Erica Eloff konnte besonders im Duett mit Vogt ihre Kraft entwickeln und brillieren.

Sehr sehr viel Wagner war im Programm. Wodurch Vogt seine Kraft besser verströmen konnte als bei Gershwin und Porter. Die Wagner Schwerlastigkeit wurde zum Ende des Konzertes hin mit John Williams swingenden Rhythmen von Star Wars und den Zugaben von George Gershwin „Summertime“ und Cole Porter „Night and Day“ aufgewogen.

Festspielhaus St. Pölten Juni 23

Eva Riebler

 

RACHID  OURAMDAN  Corps extrémes. Der momentane

 

Der Choreograf Rachid Ouramdane widmete sich diesmal dem Extremsport des Highline und Kletterns. Highline ist Laufen über Schluchten. Bei der  ersten Weltmeisterschaft, 2022 in München, kamen die besten Highliner zusammen, jedoch wurde nur 65 m gelaufen oder im Freestyle bewältigt. Auf der Videoprojektion vor Ort im Festspielhaus sah man 1,6 km gespannte Doppelleine, die trotz Wind gemeistert wurde! Ein unglaubliches Gefühl der Spannung und eine Sicht in die Gedankenwelt des Akrobaten wurden vermittelt. Es geht um das Gefühl der Freiheit und auch der Angst. Existentielle Fragen und Probleme verändern sich während der Anstrengung gegen die Schwerkraft.

Rachid Ouramdan vermischt mit Standups von drei Akteuren übereinander. Deren Klettern, Fallen und Klimmen, Festhalten und Schweben wie Fliegen nimmt großen Raum ein. Eine Akrobatik, die extreme Körperspannung, -beherrschung und Ausbalanzieren des Gewichts verlangt. Das Verlassen auf den Anderen hat oberste Priorität. Die Adrenalinschübe waren auch im Publikum bemerkbar!

Ein tolles Miterleben des Grenzen Versetzens und Verwirklichen hoch gesteckter Ziele!

 

 

Salzkammergut Festspiele Gmunden

Eva Riebler

 

Salzkammergutfestwochen 13.7.23

Buntspecht in der HIPP-Halle Gmunden

 

Gratulation zur neuen Jugendschiene im Programm der Festwochen Gmunden!

Das Publikum war vorwiegend jung und stürmisch bewegt von den Songs, die sie oft schon kannten. Und das war gut so, da der lebensbejahende oft ironische – melancholische Text einen wichtigen Part innehat.

Die sechsköpfige Band gibt es seit 2016. Sie bewegt sich selbstsicher zwischen leichtem Punk und Indi-Pop. Die Wiener starten rhythmisch gelungen mit sanfter Stakkato-Stimmenbegleiten durch.

Die Songs sind abwechslungsreich und wirklich individuell gestaltet und sehr gelungen!

Sich bewegen ist ein Muss für das Publikum.

Von dieser Band werden wir hoffentlich noch viel hören – ihr Auftritt am 23.11.23 im Cinema Paradiso St. Pölten ist im Kalender schon vorgem