Jazz

Jazz im Hof. Rez.: Eva Riebler

Eva Riebler
VON DER LEICHTIGKEIT DES JAZZ

JAZZ IM HOF 2011
The Art of Trio

Stadtmuseum St. Pölten - Innenhof
19.08.2011 - 21.08.2011

Caroline Berchotteau hat für das Magistrat St. Pölten zum 2. Mal erfolgreich ein Jazzfest im Hof ausgerichtet. Seit März 2009 ist sie im Fachbereich für Kultur und Bildung am Magistrat Sankt Pölten für Konzertreihen und Festivals zuständig. Geboren 1974 in Paris arbeitete sie nach ihrem Klavierstudium und einem Magisterstudium in Musikwissenschaft und Musikmanagement an der Universität Paris-Sorbonne in verschiedenen Organisationen und Institutionen (u. a. International Music Council bei der UNESCO) in Frankreich und im Ausland. Sie absolvierte ein Master Studium am Institut für Angewandte Linguistik in Besancon. Ihre Schwerpunkte liegen bei Konzeption und Analyse von Programmen.

PUSCHNIG / SASS / DIABATƒƒ‰
Freitag, 19.08.2011, 19.30 Uhr
Wolfgang Puschnig: Saxophon, Flöte
Jon Sass: Tuba
Mamadou Diabat: Balafon, Ngoni, Talking Drums

Jon Sass ist einer der anerkanntesten und hochgeschätzten Tubaspieler der Welt. Der in N.Y. 1961 Geborene, der von Ray Anderson bis David Murry oder u.a. mit Gidon Kremer zusammen spielte, präsentiert sich an diesem Abend mit seinem langjährigen Kollegen aus dem Vienna Art Orchestra und Freund Wolfgang Puschnig und dem Vokalisten Mamadou.

Zu großer Bekanntheit gelangte Jon Sass durch sein inzwischen fast legendäres Programm "Alpine Aspects", bei dem er die musikalischen Besonderheiten des Jazz und der traditionellen volkstümlichen Musik wie kein anderer zu vermengen wusste. Er hält sich nicht an Stile und Abgrenzungen, sondern versucht im Trio Verbindung zu anderen Stilen herzustellen und flexibel, humorvoll und pointiert auf einander zu reagieren. Vor allem der Kärntner Wolfgang Puschnig, Professor an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien, zeigte in "take a breath" die Bandbreite des Luftausblasens und Säuselns.
Beeindruckend und spannend waren der musikalische Dialog, die Experimentierfreudigkeit sowie die Leichtigkeit des Spiels.

KLASSISCHER JAZZ OHNE EXPERIMENT

JAZZ NIGHT
KENT / LANGTHALER / NOVAKOV

Samstag, 20.08.11, 19.30 Uhr
Oliver Kent: Piano
Uli Langthaler: Bass
Dusan Novakov: Drums
SALESNY / SCHABATA / PREUSCHL feat. HERBERT JOOS
Samstag, 20.08.11, 21.15 Uhr
Clemens Salesny: Sax, Bassklarinette
Wood Schabata: Vibraphon
Raphael Preuschl: Bass
Herbert Joos: Horn, Trompete

Clemens Salesny ist den Wachauer Pestbläsern sowie den Begründern der erfolgreichen JazzWerkstatt Wien zuzurechnen. Nach Wolfgang Puschnig gehört er zu den jungen Star-Saxophonisten der österreichischen Musikszene punkto klassisch-experimenteller Musik. Gemeinsam mit dem Vibraphonisten Woody Schabata und dem Bassgitarristen Raphael Preuschl akzentuiert er ein rhythmisch kontrolliertes Spiel, in dem Ironie und Ekstase pulsieren.
Das Stück "€žStuff Chicken"€œ von George Russel und "Ballade for Monk"€œ vom special guest Herbert Joos zeigten am einfallsreichsten die Umsetzung der Tierwelt in das Reich der innovativen Musik.

Im Vergleich zu den sechs Stücken von Oliver Kent, Piano, Uli Langthaler, Bass und Dusan Novakov an den Drums verlieh Clemens Salesny mit seinen Musikern pulsierende Vitalität.
Dem zahlreichen Publikum bleibt noch die Freude auf den dritten und letzten Abend mit dem Posaunisten Mario Vavit, von der Band Ride The Slide, mit Stefan Thaler am Bass und Harry Tanschek an den Drums.

Ganz sicher darf bereits gesagt werden: Fortsetzung des Projektes Jazz im Hof auch im nächsten Sommer erwünscht!

Freddy Cole: Jazz at Christmas Time. Rez.: E. Riebler

Eva Riebler
EIN FRIEDLICHER, STIMMIGER JAZZABEND

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FREDDY COLE
Jazz at Christmas Time
Festspielhaus St. Pölten, Großer Saal
09.12.07, 18 Uhr
Vocals & piano Freddy Cole; Jazz trio

Freddy Cole, der Bruder des legendäen Nat "King"€œ Cole setzt sich nunmehr seit 55 Jahren ans Klavier und singt elegant mit rauchiger Stimme. Er zaubert Swing- und ein wenig Dixielandstimmung und interpretiert amerikanische Weihnachtstsongs auf angenehme jazzige Weise. Ein verhauchter Laut gibt mehr Gefühl als ein konservativer.

Begleitet von CurtisBoyd am Schlagzeug und Elias Bailey am Bass, unterstützt durch den jüngsten Musiker, Randy Napoleon an der Gitarre ergibt sich ein voller Klang, der sich vom ersten Lied bis zur letzten der zahlreichen Zugaben, einem Lied von Louis Armstrong, ebenmäßig durchzieht.
Man kann sich die Stimmung in einem Club in Chicago oder New Orleans vorstellen, schlie߃ƒƒŸt genüsslich die Augen und ist angetan von dem weit ausgebreiteten Repertoire.
Man wei߃ƒƒŸŸ nicht, sollte man sich zusätzlich den Klang eines Saxophons oder einer Trompete wünschen. Vorstellbar wäre dies, jedoch der Weihnachtsstimmung wahrscheinlich nicht so zuträglich. Das Können und die Vielfalt an verschiedensten Liedern begeistert gleichermaßen das Publikum. Ein angenehmer stimmiger Abend.

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