22.1.2020 Premiere Landestheater in der Bühne im Hof Die Nibelungen nach Friedrich Hebbel

Eva Riebler

Die Nibelungen
22.1.2020, 18 Uhr Premiere Landestheater in der Bühne im Hof

Nach Friedrich Hebbel

Nur vier Schauspieler: Hagen, Gunther, Kriemhild – mit Ensemblemitgliedern besetzt: Bettina Kerl, Philip Leonhard Kelz, Laura Laufenberg – und ein Neuzugang: Valentin Postlmayr als Barde/Sänger Volker oder als Brunhild, sowie eine gelbe Perücke, die von jedermann als König Siegfried identifiziert werden kann, sind die Meister der Bühne. Sie sind wirklich meisterhaft und gehen in ihren Rollen auf und wechseln blitzschnell diese und vermitteln unheimlich viel Spielfreude, Witz und Spaß!

So sparsam die Anzahl der Schauspieler ist, so sparsam auch die Requisiten (kein Schwert, keine Krone – dafür ein Auto!). Ein modernes Drama braucht nicht viel, jemanden hinterrücks umzubringen bedarf nur eines Fingerschnippens mit anschließend ausgestrecktem Zeigefinger.

Es geht schließlich nicht um einen Kostümschinken und nicht um den pädagogischen Zeigefinger, wie es ein Stück für Schüler, von 12 – 16 Jahren, vermuten lässt. Der junge, engagierte Regisseur Mathias Spaan hat tolle Arbeit geleistet, in gut einer Stunde bringt er ein Jahrhundertschicksal eines ganzen Volkes unter. Gratulation! Der Teil II, Kriemhilds Rache wird von den Schauspielern abwechselnd erzählt und büßt nichts ein an Strahlkraft oder spannender Information über das grausliche Ende der Nibelungier = Burgunder.

Genauso hervorragend wie das sparsame Bühnenbild, die Bühnentechnik (Renato Sobotta) und der Altersgruppe der Zuseher angepassten Kostümierung sowie Ausstattung, ist die exakte Licht- (Karl Apfelbeck) und Ton-Führung (Martin Kerschbaumer)!

Wirklich eine gelungene Tragödie über Könige und Königinnen, über Vasallen und Barden, handelnd von Liebe, Falschheit, Intrige, Rache und Untergang!

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